Glück im Unglück

Am ersten Montag nachdem ich erfahren hatte, dass ich ausziehen muss, habe ich mich direkt auf den Weg zum Büro einer der studentischen Wohnungsvermittlungen gemacht. Ich war zwar nicht wirklich optimistisch, da die Vermittlung mir auch zu Beginn des Schweden-Aufenthaltes nicht weiterhelfen konnte! Berichtet hatte ich darüber in „Obdachlos und nicht alleine“. Am besagten Montag war ich die erste Person, die im Büro erschien und fragte betraurigt und verzweifelt ob „irgendwas bewohnbares“ zu bekommen sei. Die Dame sagte mir mit mitleidiger Mimik: „Vermutlich nicht, aber ich werde trotzdem mal nachschauen.“

Nach einem kurzen Moment, den sie am Computer verbrachte um im System nach freien Räumen zu schauen, musste sie mich enttäuschen. Sie verschwand trotzdem noch einmal vom Tresen und blätterte im hinteren Teil des Bäros in einem Ordner umher. Wenige Sekunden später kam sie mit zusammengehefteten Papieren zurück und meinte: „Ich muss noch kurz telefonieren, aber so wie es aussieht hast du heute einen Haufen Glück im Gepäck!“ Jiieeeha! … so war es dann auch. Im Telefonat wurde klar, dass das Zimmer in einem Wohnheim frei geworden ist und es somit an mich vermietet werden kann. Vermutlich habe ich das Zimmer abgegriffen bevor es im System freigegeben wurde und habe somit sogar diejenigen überholt, die dafür in einer Warteliste standen. Hoppala! 😀

… und so lebe ich jetzt glücklich und zufrieden im Rotary-Wohnheim, welches genauso zentral wie die alte Wohnung liegt. Auch wenn das Wohnheim schon ein bisschen älter ist und die Gänge wegen der dunklen Backsteinmauern und Stahl-Rauchabschlusstüren eher bedrückend wirken, gefällt es mir hier außerordentlich gut. Mein Zimmer ist groß (18m²) und enthält ein kleines Bad mit Dusche und Toilette. Die Küche ist seperiert und wird mit 5 anderen Studenten geteilt, was sie nicht zur saubersten aller Küchen macht, aber dennoch okay ist. Im Grunde klingt das bisher nicht allzu herausragend aber das Beste am Wohnheim kommt noch! Man kann sowohl einen Billiard-Raum, eine kleine Sporthalle als auch eine *Trommelwirbel* … Sauna reservieren und muss dafür nichts zahlen. So lässt sich’s leben! DerRene!