Uni-Alltag

Ich möchte heute ein wenig über den Uni-Alltag berichten, der sich doch ziemlich krass von dem in Deutschland unterscheidet und dies (aus meiner Sicht) vor allem in positiver Art und Weise. Ich finde den Alltag in der Universität hier grundsätzlich studentenfreundlicher und spannender als in Koblenz.

Der größte Unterschied findet sich sicherlich schon beim Aufbau des Semesters, welches hier in zwei Perioden (Quarter) unterteilt wird und man Fächer innerhalb dieser Perioden abschließt. Das bedeutet, dass man ein Fach pro Woche wesentlich öfter besucht als in Deutschland und somit ständig mit der Materie konfrontiert wird. Man muss die Leistungsfähigkeit nicht auf fünf verschiedene Fächer aufteilen und muss keine Prioritäten setzen um zu Entscheiden für was man sich Zeit nimmt. Man belegt pro Quarter in der Regel zwei Fächer (manchmal auch drei), deren Abschlussklausuren in der Klausurenwoche nach dem jeweiligen Quarter stattfinden. In dieser Woche hat man folglich zwei oder eben drei Klausuren, was im Vergleich zu meinen Erfahrungen an der Koblenzer Uni wie Urlaub am Strand erscheint. Für das zweite Quarter gilt selbstverständlich Gleiches!

Auch die Vorlesungen und Übungen finden in einer anderen Atmosphäre statt, die freundlicher und offener wirkt. Diese Atmosphäre wird vor allem durch die eingeplanten und häufigen Diskussionsrunden herbeigeführt und sorgt für eine größere Aufmerksamkeit, weil man Gelerntes direkt anwenden kann. Ein weiterer brachialer Unterschied sorgt ebenfalls für eine bessere Konzentration; die Vorlesungen sind unterteilt in 45-minütige Einheiten, nach welchen eine Pause von 15 Minuten stattfindet. Dafür dauern die Vorlesungen teilweise 4 Stunden, was für mich aber aufgrund der  Lebhaftigkeit dieser, eine wirklich bessere Variante ist.

Ein weiterer Punkt, der mir in einem der beiden Fächer, die ich momentan belegt habe, aufgefallen ist, ist die Anzahl der Gruppenarbeiten und Mini-Projekte, welche während der dafür eingeplanten Übungszeiten stattfinden. So mussten wir in dem Kurs Quality-Management einen praktischen Versuch zum Thema Design of Experiment abhalten, in dem es darum geht ein Produkt zu verbessern indem man bestimmte, aber begrenzt viele Änderungen der Spezifikationen durchführt und anschließend betrachtet, welche Auswirkungen diese Änderungen haben und ob eine Interaktion stattfindet. Unser Produkt war ein Papier-Hubschrauber, dessen Flügellänge, Rumpfgröße und Anzahl der Büroklammern wir im Hinblick auf die Flugzeit untersuchten. Wir gewichteten die Relevanz der Änderungen und stellten im Experiment und anschließend in mathematischen Modellen fest, welche Modifikation die größten positiven Auswirkungen auf die Flugzeit haben. Am Tag zuvor haben wir zwar eine kurze Erläuterung der Vorgehensweise gehört, trotzdem mussten wir uns Details und Abläufe während dem Experiment selbst erarbeiten und durften dabei noch Hubschrauber basteln! 😀 Ich finde diese Art zu Lernen sinnvoller und spaßiger zu gleich.

Ein weiterer Aspekt den ich für äußerst sinnvoll halte ist die einheitliche Mittagspause von 11:45 bis 13:15. In dieser Zeit finden generell keine Veranstaltungen statt und man kann sich mit Freunden zusammensetzen, plaudern und natürlich das Mittagessen genießen. … und jetzt kommt im Vergleich zur Koblenzer Universität das Beste; es gibt überall -und damit meine ich in jedem Gebäude- genügend (bequeme) Sitzplätze um nicht dicht an dicht sitzen zu müssen. Der zweitbeste Punkt sind die, in jedem Gebäude verfügbaren, Mikrowellen, welche zur freien Nutzung zur Verfügung stehen. Hat man also vom letzten Abendessen noch etwas übrig, nimmt man sich das ganze in einer Tupperbox mit zur Uni und hat ein warmes Essen, ohne auf die Mensa angewiesen zu sein. Fette Sache oder?

Ansonsten gibt es hier generell alles was man braucht ausreichend oft. Egal an was man denkt; Sitzecken, Gruppenräume, Computerräume, Drucker, Kopierer, Bänke im Freien, Grünflächen, Mensen, Geldautomaten, Fahrradpumpsysteme (die man übrigens auch in der Stadt findet), günstige Schreibwaren-Läden und alles was das studentische Herz noch so begehrt. Studieren bekommt so eine ganz andere Qualität und macht deutlich mehr Spaß! DerRene!

 

Comments

2 Antworten zu „Uni-Alltag“

  1. Avatar von Gabi
    Gabi

    na das hört sich ja toll an! du kommst doch wieder zurück? 😉
    weiterhin frohes lernen!

  2. Avatar von Karlheinz
    Karlheinz

    Großer, das hört sich ja gut an! Mach weiter so! Ich bin richtig stolz auf dich, natürlich auch auf deine Schwester, die auch alles zu meiner Zufriedenheit meistert.
    Einen ganz fetten Gruß, nicht aus Budenheim sondern aus Simmern, wo ich ein paar Tage zur Erholung verbringen werde. Verfolge aber weiterhin was du so schreibst. Dicker Gruß Karlheinz

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